Der Markt Ziemetshausen stellt sich vor
Der Markt Ziemetshausen, im Landkreis Günzburg, liegt an der Bundesstraße 300 zwischen Augsburg und Krumbach. Er ist als Kleinzentrum ausgewiesen und besteht aus dem Markt selbst und zehn Ortsteilen. Bislang waren jeweils ein Drittel der Einwohner in der Landwirtschaft, im heimischen Gewerbe und als Auspendler beschäftigt. Durch den steten Rückgang der landwirtschaftlichen Betriebe und der Umstrukturierung eines kunststoffverarbeitenden Betriebes im letzten Jahr stehen in unserer Gemeinde eine Anzahl von Arbeitskräften zur Verfügung. Deshalb hat sich der Markt Ziemetshausen entschlossen, zwei Gewerbegebiete für mittlere Betriebsgrößen auszuweisen und zu erschließen.
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zur BAB A 8 zur BAB A 7 |
125 km |
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nach Augsburg |
30 km 35 km 16 km 55 km 35 km 35 km |
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zum Flughafen Memmingen |
52,6 km 120 km |
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Überregionale Anbindungen in Augsburg |
32 km 10 km |
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von Ziemetshausen nach Augsburg und Krumbach mit Anschluss an den Mittelschwäbischen Verkehrsverbund |
Blick auf Bauhofen
Gregor-Kraus-Kapelle in Bauhofen
Flugzeugabsturzdenkmal in Bauhofen
Feuerwehrhaus in Bauhofen
Kapelle in Hellersberg
Beim Verlassen des Waldes von Osten her eröffnet sich ein romantisches Panorama der typischen Hügellandschaft des Naturparks Westliche Wälder mit der Kirche Maria Vesperbild am Horizont. In Hinterschellenbach lädt die Jakobuskapelle zu einem Besuch ein. Die Mesnerin, welche ein paar Häuser weiter wohnt, gibt Pilgern gerne den Schlüssel.

Jakobus-Kapelle
Johann Wilhelm Langenmantel von Westheim, Pfleger über die St. Jakobspfründe kath. Teils, verpflichtete sich am 26. Juni 1697 eine Kapelle zu Ehren des hl. Apostels Jakobus und der hl. Sebastian und Leonhard in Hinterschellenbach zu erbauen und nicht allein den völligen Bauschilling abzutragen, sondern auch zum ewigen Unterhalt der Kapelle aus den kath. Pfründemitteln 200 fl. versichert anzulegen und die Kapelle damit zu dotieren, auch alles andere, was zu solch einer Kapelle erforderlich wird, beizuschaffen. (Original der Verpflichtungsurkunde im Ordinariats-Archiv).
(K. Wunderer: „Beschreibung der Kirchen und Kapellen des Kirchensprengels Ziemetshausen“ vermerkt hierzu):
„Die bäuerliche Bauweise der Filialkapelle bei dem früheren Wild- und Warmwasserbad Hinterschellenbach mit Altar von 1697 zeigt, wie erfreulich unberührt der in den Altarheiligen Jakobus, Sebastian, Leonhard, Domkapitelmadonna und den Petrusfigürchen an der Wand mehr ortsgeschichtlichen Aufschluss gibt, als in den Akten enthalten ist.“
Im Jahre 1876 wurde die Kapelle renoviert und ein neuer Turm aufgesetzt. Die Baulast hat die Kapellenstiftung.
In dieser Kapelle wird wöchentlich die hl. Messe gelesen und am Sonntag nach Jakobi das Patrozinium mit Predigt und Amt begangen.
Zur 300-Jahr-Feier im Jahre 1997 wurde die Kapelle erneut vollständig restauriert.
Kapelle St. Jakobus Hinterschellenbach
Blick auf Lauterbach
Lauterbach ist ein Kirchdorf und Ortsteil des Marktes Ziemetshausen imschwäbischen Landkreis Günzburg.
Zur Gemarkung gehört auch noch das Kirchdorf Hellersberg.
Lauterbach und Hellersberg liegen in den Stauden.
Seinen Namen hat Lauterbach vom Lauterbach, einem rechten Zufluss der Zusam.
Ab 1804 gehörte Lauterbach mit seinem Ortsteil zum Landgericht Ursberg, ab 1837 zum Landgericht Krumbach, später Bezirksamt Krumbach. 1939 erfolgte die Umbenennung in Landkreis Krumbach.
Ab 1. Juli 1972 gehörte Lauterbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum Günzkreis, der dann ab 1. Mai 1973 Landkreis Günzburg genannt wurde. Am 1. Januar 1974 erfolgte die Eingemeindung in den Markt Ziemetshausen.
Lauterbach und Hellersberg gehören zur katholischen Pfarrei Sankt Georg in Memmenhausen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Lauterbach_(Ziemetshausen)
Feuerwehrhaus Lauterbach
Kirche in Lauterbach
Blick auf Maria Vesperbild

Wallfahrtskirche Maria Vesperbild
Maria Vesperbild ist ein Ortsteil der Gemeinde Ziemetshausen im Landkreis Günzburg (Schwaben, Bayern). Der Wallfahrtsort Maria Vesperbild liegt ca. 1 km südöstlich von Ziemetshausen an der B 300. Jährlich pilgern 400.000 bis 500.000 Menschen nach Vesperbild zum Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes(Vesperbild = Pietà).
1650 wurde auf dem Weg von Ziemetshausen nach Langenneufnach als Dank für das Ende des Dreißigjährigen Krieges eine Feld-Kapelle errichtet. 1673 wurde die Kapelle vergrößert und 1725 wurde die erste Wallfahrtskirche gebaut. 1754 entstand eine neue Wallfahrtskirche, die 1756 geweiht wurde. 1960 wurde der Gnadenaltar und 1965 wurden die Seitenaltäre errichtet. Das Hochfest am 15. August Mariä Aufnahme in den Himmel wird jährlich mit einem Pontifikalgottesdienst mit anschließender Lichterprozession gefeiert. Zu diesem Anlass wird an der Fatimagrotte ein herrlicher Blumenteppich erstellt.
Hochaltar der Wallfahrtskirche
Fatimagrotte
Von der Wallfahrtskirche führt ein Kreuzweg durch einen lichten Buchenwald zur Fatima-Grotte (nördlich vom Schloss Seyfriedsberg). Um die Fatima-Madonna sind weit über 1000 Votiv-Tafeln aus jüngster Zeit aufgestellt und zeugen von Gebetserhörungen. Um die Figur der Maria von Fatima brennen riesige Votivkerzen aus aller Welt, die von Pilgern gestiftet wurden.
Fatimagrotte
Quelle: auszugsweise http://de.wikipedia.org/wiki/Maria_Vesperbild
Osterbrunnen 2012 in Maria Vesperbild
Kloster St. Klara
Blick auf Muttershofen
Muttershofen ist ein Kirchdorf und Ortsteil des Marktes Ziemetshausen imschwäbischen Landkreis Günzburg.
Zur Gemarkung gehören auch noch das Dorf Bauhofen und der WeilerRoppeltshausen.
Das Dorf liegt ungefähr 1,5 km südwestlich von Ziemetshausen an der Staatsstraße St 2027 im Tal der Zusam, die das Dorf in einen westlichen und einen östlichen Teil teilt. Muttershofen, Bauhofen und Roppeltshausen liegen in den Stauden.
Geschichte
Im 14. Jahrhundert wurden erstmals Besitzungen der Klöster Weingarten und Steingaden in Muttershofen urkundlich erwähnt. Um 1600 gehörte der Ort zu der Fugger'schen Herrschaft Mickhausen. Die längste Zeit gehörte der Ort, wie der Großteil der heutigen Gemeinde Ziemetshausen zu der Herrschaft Seyfriedsberg, die wiederum Teil der Markgrafschaft Burgau war. Mit dem Frieden von Pressburg kam der Ort 1805 wie das gesamte Gebiet zwischen Iller und Lech zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Muttershofen, zu der neben Muttershofen auch noch das Dorf Bauhofen und der Weiler Roppeltshausen gehörte. Im Zuge der Bayerischen Gebietsreform wurde die bis dahin selbständige Gemeinde im Jahr 1972 nach Ziemetshausen eingemeindet.
Muttershofen, Bauhofen und Roppeltshausen gehören zur katholischen Pfarrei Sankt Peter und Paul in Ziemetshausen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Muttershofen_(Ziemetshausen)
14 Nothelfer Kapelle in Muttershofen
Feuerwehrhaus Muttershofen
Kapelle Mariä Heimsuchung in Muttershofen
Sühnekreuz in Roppeltshausen
Abseits der Bundestraße liegt im östlichen Talraum der Zusam die bis zur Gebietsform zum Landkreis Augsburg gehörende Ortschaft Schönebach, deren geschlossener, historischer Dorfgrundriss noch erhalten ist. Einst gehörte die hohe Gerichtsbarkeit zur Herrschaft Seyfriedsberg, die Niedere der Benediktinerprälatur St. Ulrich und Afra in Augsburg. 1533 kam ein Teil der Höfe an Raimund Fugger und in der Folge an die Fugger'sche Herrschaft Mickhausen.
Quelle: Denkmäler in Bayern - Landkreis Günzburg
Kirche St. Leonhard in Schönebach
Feuerwehrhaus in Schönebach
Uttenhofen ist ein Kirchdorf und Ortsteil des Marktes Ziemetshausen imschwäbischen Landkreis Günzburg.
Uttenhofen liegt in den Stauden.
1862 bis 1929 gehörte die selbständige Gemeinde Uttenhofen zum Bezirksamt Zusmarshausen und ab 1929 zum Bezirksamt Augsburg, das ab 1939 dann alsLandkreis Augsburg bezeichnet wurde. Am 1. Juli 1972 wurde es im Zuge derGebietsreform in Bayern dem Landkreis Günzburg zugeschlagen. Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingemeindung in den Markt Ziemetshausen.
Uttenhofen gehört zur katholischen Pfarrei Sankt Peter und Paul in Ziemetshausen.
Uttenhofen hatte einen eigenen Bahnhof an der 2001 stillgelegten Bahnstrecke Dinkelscherben–Thannhausen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Uttenhofen_(Ziemetshausen)
Kirche in Uttenhofen
Feuerwehrhaus in Uttenhofen
Feuerwehrhaus in Vorderschellenbach
Blick auf Ziemetshausen
Geschichtliche Entwicklung
Ziemetshausen liegt im grünen Tal der Zusam eingebettet, welches mit seinen waldigen Höhenzügen eine romantische Kulisse bildet. Urkundlich lässt sich der Ort bis 1162 unter dem Namen „Zemaneshusen“ nachweisen.
Die geschichtliche Entwicklung von Ziemetshausen ist eng verknüpft mit der Herrschaft Seyfriedsberg, deren Schloss 3 km südlich von Ziemetshausen steht. Bei der Verpfändung der österreichischen Herrschaft Seyfriedsberg an den kaiserlichen Rat und Schatzmeister Jakob Villinger um 1515 wurde der Kaiser Maximilian I. dem Dorf Ziemetshausen das Marktrecht verliehen. König Ludwig II. von Bayern verlieh dem Markte Ziemetshausen in Anbetracht der Verdienste, die sich die Villinger während ihrer 85-jährigen Herrschaft um den Ort erworben hatten, das Wappen dieser Familie als Ortswappen. Mehrere Bauten aus früheren Jahrhunderten bezeugten heute noch die Bedeutung, welche dem Ort in dieser Zeit zukam. So die Taferne, in welcher bis zum Jahre 1848 ein fürstliches Patrimonialgericht 1. Klasse untergebracht war. Dann das Spital, das 1550 ein Villinger dem Ort gestiftet hatte, in dem seinerzeit arme Leute Aufnahme fanden. Heute befindet sich in diesem Gebäude ein gemeindlicher Kindergarten. Die Pfarrkirche, die ihre kirchliche Weihe im Jahre 1705 erhielt und im letzten Jahrzehnt grundlegend restauriert wurde, ist heute eine besondere Sehenswürdigkeit.
Innerhalb der Gemeindegrenze steht am Schlossberg die Wallfahrtskirche Vesperbild mit dem Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes, die im letzten Jahrzehnt zu einem Wallfahrtszentrum für den ganzen mittelschwäbischen Raum wurde. In ihrer Nähe ist auch eine herrliche Fatimagrotte erbaut worden.
Eine Schule lässt sich in Ziemetshausen seit 1481 nachweisen. Im Mittelalter hatte Ziemetshausen schon ein blühendes Handwerk, das in den Zünften wohlgeordnet war. Von besonderer Bedeutung war die Leinenweberei, welcher Kaiser Leopold I. (1658-1705) das Privileg einer „geschworenen Tuchschau“ erteilte, was bedeutete, dass jedes Stück Tuch, das gut befunden wurde, als so genanntes „Staudenkattun“ über Augsburg und Kempten in alle Welt ging und eine begehrte und gut bezahlte Ware war. Mit dem Vordringen der Baumwolle kam die Leinenweberei zum Erliegen.
Der Bevölkerungsstand von 1300 im Jahre 1960 stieg zwischenzeitlich auf ca. 2000 an, was letztlich durch die Ansiedlung eines Kunststoffwerkes und einer Wäschefabrik bedingt ist.
Zum 01.07.1972 kam die Gemeinde Muttershofen und am 01.01.1974 die Gemeinde Lauterbach freiwillig zum Markt Ziemetshausen, ebenso am 01.05.1978 die Gemeinden Schellenbach, Schönebach und Uttenhofen. Die Gemeinde hat eine Fläche von rund 40 km² und rund 3000 Einwohner.
Quelle: Aus der Orts- und Heimatgeschichte
Blick auf Ziemetshausen
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Kriegerdenkmal in Ziemetshausen
Hyazinth-Wäckerle-Grundschule in Ziemetshausen
Barbarahalle in Ziemetshausen
Taferne
Stuckzimmer in der Taferne
Zusammühle in Ziemetshausen
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Schwaben |
Landkreis: | Günzburg |
Verwaltungs- gemeinschaft: |
Ziemetshausen |
Höhe: | 475 m ü. NN |
Fläche: | 43 km² |
Postleitzahl: | 86473 |
Vorwahl: | 08284 |
Kfz-Kennzeichen: | GZ |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 198 |
Adresse der Marktverwaltung: |
Markt Ziemetshausen Bgm.-Haide-Str. 1 86473 Ziemetshausen |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Ralf Wetzel (Christlich-Soziale Union) |
Einwohnerzahlen vom November 2019:
Gesamt: | 3214 |
Hauptwohnsitz: | 3141 |
Nebenwohnsitz: | 73 |
Davon Ausländer: | 274 |
Ortsteile: | |
Ziemetshausen | 1857 |
Bauhofen | 109 |
Hellersberg | 49 |
Hinterschellenbach |
60 |
Lauterbach | 78 |
Maria Vesperbild | 29 |
Muttershofen | 406 |
Roppeltshausen | 11 |
Schönebach | 226 |
Uttenhofen | 187 |
Vorderschellenbach | 129 |
Der Markt Ziemetshausen mit den Ortsteilen Maria Vesperbild und Schloss Seyfriedsberg, Muttershofen, Bauhofen, Roppeltshausen, eingemeindet am 1.7.1972, Lauterbach und Hellersberg, eingemeindet seit 1.1.1974, Vorder- und Hinterschellenbach, eingemeindet seit 1.5.1978, Schönebach, eingemeindet seit 1.5.1978 und Uttenhofen, eingemeindet seit 1.5.1978, hat eine Gesamtfläche von 42,93 qkm. Davon sind Landwirtschaftsfläche 18,86 qkm, Waldfläche 20,13 qkm, gewerbliche Fläche rund 150 ha.
Der Markt Ziemetshausen ist die waldreichste Gemeinde im Landkreis Günzburg.
Bürgermeister:
Ralf Wetzel - seit 1. Mai 2020
zur Statistik kommunal 2018, Markt Ziemetshausen
Beschreibung:
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Geviert
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1 und 4 in Rot ein aufspringendes silbernes Ross
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2 und 3 in Silber ein golden gekrönter roter Löwe
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Alle Figuren sind einander zugewendet
Geschichte:
Nach dem Regierungsbericht von 1835 hatte der damals noch gutsherrliche Markt kein Wappen und auch keine diesbezüglichen Wünsche. Früher hatten die herrschaftlichen Vögte auf Seifriedsberg die Urkunden für die Einwohner zu besiegeln. Erst 1882 stellte die Gemeinde den Antrag auf Wappenverleihung, der 1884 nach Beratung durch den HistorischenVerein von Schwaben und Neuburg erneuert wurde. Man wünschte die unveränderte Übertragung des Wappens der Freiherren Villinger von Schönenberg, die durch Kaiser Maximilian I. 1515 Ort und Gericht erhalten hatten, 1557 das Spital in Ziemetshausen stifteten, um 1586 dem Ort Marktrecht verschafften und 1641 ausstarben. Die enge geschichtliche Verflechtung zwischen Ort und Familie führte zur Billigung des Entwurfes durch RHA. und Reichsarchiv. Leider wurde aber übersehen, dass die beantragten Farben des Gemeindewappens wesentlich von denen des Wappens der Villinger abwichen; dessen 1. und 4. Feld war von Schwarz und Gold geteilt, das Ross in verwechselten Farben, das 2. und 3. Feld enthielt in Rot einen goldgekrönten silbernen Löwen (Wappen der ausgestorbenen Schönenberger). In den falschen Farben wurde das Wappen am 04.12.1883 durch König Ludwig II. verliehen. Hupp erkannte als erster den Irrtum, war aber in seiner Abbildung ebenso an die Verleihung gebunden wie nunmehr auch wir. Götz hat die Löwen fälschlich ungekrönt dargestellt.
"A silbernes Bächle, a blumige Wies, en Schatta em Hölzle, dös findt ma ganz gwiss!" So schildert in einem seiner Gedichte der bekannte Heimatdichter Hyazinth Wäckerle (1836 – 1896) das grüne Tal der Zusam, in dem sein idyllischer Geburtsort Ziemetshausen eingebettet liegt und die waldigen Höhenzüge im Süden und Norden eine romantische Kulisse bilden. Ein genauer Zeitpunkt für die erste Siedlungsgründung Ziemetshausen lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit angeben. Erstmals erwähnt wird der Ort ("Chemaineshusen") im Zusammenhang mit einer auf 1020 – 1026 zu datierenden Schenkung eines Zehnten aus dem Eigengut Herzog Heinrichs IX. des Schwarzen von Bayern an das Augustinerchorherrenstift Rottenbuch.
Urkundliche Erwähnung findet es erstmals im Jahre 1162. Es erscheint dabei unter dem Namen Cehmaneshusen. Mehrmals hat sich im Laufe der Jahrhunderte dieser Name geändert. Schon 1198 lesen wir ihn als Zehemaneshusen, 1293 Zehemanshusen, 1316 Zehmatshusen, später Zematshusen, Zemetshusen, Zemenshusen, bis schließlich aus ihm das heutige Ziemetshausen wurde. Manche Heimatforscher haben um seine Deutung gerätselt. So leitet z. B. Dr. Korntheuer, einst prakt. Arzt in Ziemetshausen, von dieser Ortsbezeichnung ab: Ceh = zehn, manes = Mann, husen = hausen; also die Niederlassung oder die Häuser der zehn Männer.
Eine andere, viel wahrscheinlichere Deutung wäre folgende: Die erste Form des Namens (Cehmaneshusen) birgt in sich, wie dies bei den „Hausen-Orten“ sehr häufig ist, einen Personennamen. Es wäre also Ziemetshausen die Niederlassung „bei den Häusern des Ceman oder Cemar“.
Die geschichtliche Entwicklung von Ziemetshausen ist eng verknüpft mit der zunächst marktgräflich-burgauischen und ab 1301 vorderösterreichischen Herrschaft Seyfriedsberg, deren Schloss 3 km südlich von Ziemetshausen auf einem Höhenzug steht. Bei einer der häufigen Verpfändung der österreichischen Herrschaft Seyfriedsberg gelangt auch der Hauptort ab 1515 in die Hände der Villinger, die im Dienst der Habsburger in den Adel aufgestiegen waren.
Eine Schule lässt sich in Ziemetshausen seit dem Jahre 1481 nachweisen.
Auf kaiserlichen Rat von Kaiser Maximilian I. wurde durch den Schatzmeister Jakob Villinger um 1515 dem Dorf Ziemetshausen das Marktrecht verliehen.
Die Familie der Villinger prägte in den fast hundert Jahren ihrer Herrschaft (1515 – 1614) nicht nur auf dem Sektor der Verwaltung, sondern auch durch ihre Bau- und Stiftungs- tätigkeit (1550 Errichtung der Taferne als Amtshaus, 1557 Stiftung eines Spitals) die weitere Entwicklung Ziemetshausens. Vier Generationen der Villinger vermehrten durch Zukäufe den Seyfriedsbergischen Besitz in Ziemetshausen und förderten wohl auch den während des 16. Jahrhunderts sich herausbildenden Wochenmarkt. In der gotischen Vorgängerin der heutigen Barockkirche errichten sie ihre Familiengruft.
Mehrere Bauten aus früheren Jahrhunderten bezeugen heuten noch die Bedeutung, welche dem Ort in dieser Zeit zukam, so die Taferne, in welcher bis zum Jahre 1848 ein fürstliches Patrimonialgericht erster Klasse untergebracht war; dann das Spital, das 1557 ein Villinger dem Ort gestiftet hatte, in dem seinerzeit arme Leute Aufnahme fanden.
Während der Ortsherrschaft der Grafen (ab 1667), später Fürsten (seit 1775) von Oettingen-Wallerstein wurde 1671 das heutige fürstliche Rentamt errichtet.
Die Errichtung einer Feldkapelle im Jahr 1650 am Fuße des Schlossberges auf
dem Weg von Ziemetshausen nach Langenneufnach durch den Pfleger der Herrschaft Seyfriedsberg und Oberstjägermeister der Markgrafschaft Burgau, Jakob von St. Vincent begründet den Ursprung der heute weithin über die Gemeindegrenzen hinaus bekannte Wallfahrtskirche "Maria Vesperbild" mit dem Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes. Im Jahr 1754, begann man mit dem Neubau der Wallfahrtskirche.
Die Arbeiten übertrug man Johann Georg Hitzelberger, einem Maurermeister aus Ziemetshausen. So entstand der lichte Kirchenraum, den wir heute sehen. Das barocke Gotteshaus mit dem schmucken Zwiebelturm, das sich malerisch in die Landschaft einfügt, hat seitdem manche Veränderung in seiner Ausstattung erfahren, aber immer stand das Gnadenbild, die Schmerzensmutter mit dem toten Sohn, im Zentrum. Erhalten geblieben sind auch Fresken von Balthasar Riepp aus Reutte in Tirol.
1687 wurde der Neubau der Pfarrkirche durch den Wessobrunner Maurer und Stuckateurmeister Johann Schmuzer begonnen, der auch den wundervollen Stuck im Schiff der Kirche fertigte.
Im September 1705 erhielt die Barockkirche durch den Augsburger Weihbischof Johann Eglof, Freiherr von Westernach, ihre kirchliche Weihe. 1841 wurde der noch bestehende baufällige Glockenturm abgerissen und 1847 mit finanzieller Unterstützung des Seyfriedsberger Schlossherrn Prinz Anselm durch einen neuen ersetzt. Die Oettingen-Wallerstein‘sche Herrschaft in Ziemetshausen endete erst 1848, als das bestehende Patrimonialgericht aufgelöst wurde.
Nach dem Regierungsbericht von 1835 hatte der damals noch gutsherrliche Markt kein Wappen. Früher hatten die herrschaftlichen Vögte auf Seyfriedsberg die Urkunden für die Einwohner zu besiegeln.
Erst 1882 stellte die Gemeinde den Antrag auf Wappenverleihung, der 1884 nach Beratung durch den Historischen Verein von Schwaben und Neuburg erneuert wurde. Man wünschte die unveränderte Übertragung des Wappens der Freiherren Villinger von Schönenberg, die durch Kaiser Maximilian I. 1515 Ort und Gericht erhalten hatten, 1557 das Spital in Ziemetshausen stifteten, um 1586 dem Ort Marktrecht verschafften und 1641 ausstarben.
Nicht von ungefähr verlieh deshalb König Ludwig II. im Jahre 1884 das Wappen der Villinger dem Markt Ziemetshausen als Ortswappen. Im Mittelalter hatte Ziemetshausen schon ein blühendes Handwerk, das in den Zünften wohlgeordnet war. Von besonderer Bedeutung war die Leinenweberei, welcher Kaiser Leopold I. (1658 – 1705) das Privileg einer "geschworenen Tuchschau" erteilte, was bedeutete, dass jedes Stück Tuch, das gut befunden wurde, als so genanntes "Staudenkattun" über Augsburg und Kempten in alle Welt ging und eine begehrte und gut bezahlte Ware war. Bis ins 19. Jahrhundert war Ziemetshausen ein bedeutendes Zentrum der Weberzunft. Mit dem Vordringen der Baumwolle kam aber die Leinenweberei zum Erliegen. Auch eine Zunft der Bader und Wundärzte war gegen Ende des 17. Jahrhunderts an der Ziemetshauser Pfarrkirche gegründet worden, die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts existierte und deren Mitglieder aus dem gesamten mittelschwäbischen Raum kamen.
Ziemetshausen, dessen wirtschaftliche Bedeutung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts abnahm, überstand unbeschadet die beiden Weltkriege, hatte aber viele Gefallene und Vermisste zu beklagen. Eine eindrucksvolle Gedenkstätte bei der Kirche hält die Erinnerung an die Opfer der Kriege wach. 1945 wurde der Ort den feindlichen Truppen kampflos übergeben, doch die erlittenen Besatzungsschäden waren beträchtlich. Viele Heimatvertriebene, die sich nach 1945 hier ansiedelten, haben zum wirtschaftlichen Aufschwung des Zusammarktes beigetragen, der sich ab den 60er Jahren von einem landwirtschaftlich geprägten Ort zu einer handwerklich-gewerblich durchsetzten Ansiedlung weiterentwickelte.
Im Zuge der Gemeindegebietsreform 1978 hat der Markt Ziemetshausen seine Selbständigkeit behalten und bildet mit der benachbarten Zusamtalgemeinde Aichen eine Verwaltungsgemeinschaft.
- Der Mundartdichter und Pädagoge Hyazinth Wäckerle (Joseph Fischer)
- Der Komponist Joseph Lederer
- Der Kirchenmaler Franz Xaver Gassner
- Brezenhurre
- Denkmalpflegerische Untersuchung 05.2014
(entnommen aus der Ortschronik;Zusammenstellung und Neubearbeitung von Josef Gmelch, Hauptlehrer i. R. )