Nach fast 500 Jahren erstrahlt das Spital in Ziemetshausen im neuen Glanz

1550 stiftete Karl Villinger, Freiherr von Schönenberg, Ziemetshausen, ein Spital. Dieser erste Bau wurde 1632 im 30-jährigen Krieg zerstört. Erst 1795 kam es zum Neubau des jetzigen denkmalgeschützten Gebäudes. Seinerzeit waren dort bis zu 15 Personen im Altersheim untergebracht. 1819 wurde die Verwaltung dem Markt Ziemetshausen übergeben. Über die Jahrhunderte wurde das Gebäude vorwiegend sozial,  als Altenheim und teilweise als Schule genutzt. Es war auch Kaserne (1804-1806) und bot nach 1945 zeitweise Unterkunft für bis zu 19 Heimatvertriebene.  Ein Krankenhaus war es jedoch nie. Noch 1960 wurden 12 SeniorenInnen betreut. Mit dem Weggang der Ordensschwestern (Borromäerinnen) nach 1960 endete die Altenpflege.

Das Spital diente dann bis 1993 als Kindergarten für die Marktgemeinde Ziemetshausen.  Danach wurde es noch zeitweise als Ausweichraum für die Schule und für die Jugendarbeit genutzt. Lediglich der Heimatverein hatte im Obergeschoss dauerhaft Sammlerstücke untergebracht. Nachdem der Heimatverein nunmehr in neuen Räumen untergekommen ist und seine Sammlungen dorthin verlegen konnte, hatte das Gebäude die letzte Nutzung verloren.

Eine öffentliche Ausschreibung zu einem Verkauf des Objektes durch den Markt Ziemetshausen erbrachte keinen Interessenten. Es wurde vorgeschlagen, es zur dauerhaften Nutzung durch das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg als Wohnstätte für Menschen mit Assistenzbedarf zu nutzen. Angesichts der erzielbaren Miete und der hohen Baukosten fand sich kein anderer Interessent, so dass Herr Manfred Krautkrämer sich entschloss, die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes  auf eigene Kosten vorzunehmen.

Mit Baukosten von rd. 1 Million Euro wurde das Gebäude im Jahr 2012 saniert und ein Aufzug eingebaut. Die Marktgemeinde und die Regierung von Schwaben haben mit Mitteln aus der Städtebauförderung von 100.000 Euro das Bauvorhaben unterstützt.

Der Markt Ziemetshausen ist dankbar, dass durch dieses private Engagement ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude saniert und mit der jetzigen Nutzung der Stifterwille aus dem Jahr 1550 in die Moderne übergeführt werden konnte.