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Blick auf Ziemetshausen
Geschichtliche Entwicklung
Ziemetshausen liegt im grünen Tal der Zusam eingebettet, welches mit seinen waldigen Höhenzügen eine romantische Kulisse bildet. Urkundlich lässt sich der Ort bis 1162 unter dem Namen „Zemaneshusen“ nachweisen.
Die geschichtliche Entwicklung von Ziemetshausen ist eng verknüpft mit der Herrschaft Seyfriedsberg, deren Schloss 3 km südlich von Ziemetshausen steht. Bei der Verpfändung der österreichischen Herrschaft Seyfriedsberg an den kaiserlichen Rat und Schatzmeister Jakob Villinger um 1515 wurde der Kaiser Maximilian I. dem Dorf Ziemetshausen das Marktrecht verliehen. König Ludwig II. von Bayern verlieh dem Markte Ziemetshausen in Anbetracht der Verdienste, die sich die Villinger während ihrer 85-jährigen Herrschaft um den Ort erworben hatten, das Wappen dieser Familie als Ortswappen. Mehrere Bauten aus früheren Jahrhunderten bezeugten heute noch die Bedeutung, welche dem Ort in dieser Zeit zukam. So die Taferne, in welcher bis zum Jahre 1848 ein fürstliches Patrimonialgericht 1. Klasse untergebracht war. Dann das Spital, das 1550 ein Villinger dem Ort gestiftet hatte, in dem seinerzeit arme Leute Aufnahme fanden. Heute befindet sich in diesem Gebäude ein gemeindlicher Kindergarten. Die Pfarrkirche, die ihre kirchliche Weihe im Jahre 1705 erhielt und im letzten Jahrzehnt grundlegend restauriert wurde, ist heute eine besondere Sehenswürdigkeit.
Innerhalb der Gemeindegrenze steht am Schlossberg die Wallfahrtskirche Vesperbild mit dem Gnadenbild der schmerzhaften Mutter Gottes, die im letzten Jahrzehnt zu einem Wallfahrtszentrum für den ganzen mittelschwäbischen Raum wurde. In ihrer Nähe ist auch eine herrliche Fatimagrotte erbaut worden.
Eine Schule lässt sich in Ziemetshausen seit 1481 nachweisen. Im Mittelalter hatte Ziemetshausen schon ein blühendes Handwerk, das in den Zünften wohlgeordnet war. Von besonderer Bedeutung war die Leinenweberei, welcher Kaiser Leopold I. (1658-1705) das Privileg einer „geschworenen Tuchschau“ erteilte, was bedeutete, dass jedes Stück Tuch, das gut befunden wurde, als so genanntes „Staudenkattun“ über Augsburg und Kempten in alle Welt ging und eine begehrte und gut bezahlte Ware war. Mit dem Vordringen der Baumwolle kam die Leinenweberei zum Erliegen.
Der Bevölkerungsstand von 1300 im Jahre 1960 stieg zwischenzeitlich auf ca. 2000 an, was letztlich durch die Ansiedlung eines Kunststoffwerkes und einer Wäschefabrik bedingt ist.
Zum 01.07.1972 kam die Gemeinde Muttershofen und am 01.01.1974 die Gemeinde Lauterbach freiwillig zum Markt Ziemetshausen, ebenso am 01.05.1978 die Gemeinden Schellenbach, Schönebach und Uttenhofen. Die Gemeinde hat eine Fläche von rund 40 km² und rund 3000 Einwohner.
Quelle: Aus der Orts- und Heimatgeschichte
Blick auf Ziemetshausen
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Kriegerdenkmal in Ziemetshausen
Hyazinth-Wäckerle-Grundschule in Ziemetshausen
Barbarahalle in Ziemetshausen
Taferne
Stuckzimmer in der Taferne
Zusammühle in Ziemetshausen